Erstmalig bot der OGV einen Veredelungskurs an, der von unseren Fachwarten Andreas Hahn und Florian Nagel durchgeführt wurde. Zu dieser Schulung waren drei Termine nötig. Im November fand der Theorieabend statt, bei dem die verschiedenen Veredelungsmethoden erklärt wurden (Okulation, Pfropfen und Kopulation). Unsere Methode sollte die Kopulation werden, bei der eine Unterlage mit einem Edelreiser vereinigt wird. Des Weiteren gab es noch viele Infos über Stammformen, Unterlagenauswahl, Formen und Aufbau von Obstbäumen. Denn jeder sollte sich vorher im Klaren sein, wo seine Bäume gepflanzt werden sollen, danach wird dann die richtige Unterlage gewählt. Bei der Wahl des Standortes ist zu bedenken dass ca. 20% der Fläche des Baumes in Form von Wurzelwerk Unterirdisch liegen. Es wurde anschaulich erklärt, wie die Veredelung durchgeführt wird und welches Werkzeug und Utensilien dafür benötigt werden.
Mitte Januar fand dann die Edelreisergewinnung auf dem ehemaligen Vereinsgrundstück auf dem Steinhirt statt. Denn der richtige Zeitpunkt dafür ist während der Winterruhe von Obstgehölzen. Jeder Teilnehmer sollte sich zuvor überlegen, welche Apfelsorten er möchte. Geschnitten wurden einjährige, in etwa Bleistiftdicke Austriebe. Am besten eignen sich die Neutriebe, des Weiteren sollte man tunlichst darauf achten das man nur gesunde Triebe schneidet. Die Edelreiser wurden beschriftet und bei Fachwart F. Nagel bis zum nächsten Termin feucht, kühl und dunkel gelagert. Anfang März wurde dann die Veredelung durchgeführt. Zuerst wurde an einem x-beliebigen Zweig etliche Male geprobt bis man sich an das Original wagte. Danach suchte man sich zu seiner Unterlage den passenden Edelreiser. Beide sollten an der zukünftigen Kopulation gleich dick sein. Unterlage und Edelreiser bekommen einen identisch schrägen Schnitt. Die Schnittflächen wurden jetzt so aufeinander gelegt
, dass sie möglichst bündig miteinander abschließen. Danach fixierte man das Ganze mit Hilfe eines Veredelungsgummis. Im Anschluss tauchte man dieVeredelungsstelle und die Schnittstelle oben am Edelreis in warmes Wachs. Zum Schluss konnte jeder noch seine jungen Bäumchen in einen Topf pflanzen und mit nach Hause nehmen.